Achern, ehemalige Glashütte

Integrative Gesamtplanung und Umsetzung der Entwicklung des ehemaligen Industrieareals "Quartier Glashütte" durch die Vernetzung von Umwelt- und Geotechnik, Artenschutz, Erschließung, Boden- und Grundwassersanierung, Hochwasserschutz mit der städtebaulichen Planung.

Projektdaten


Auftraggeber: KARL-Gruppe

Gesamtgebiet: ca. 111.640 m² (11,16 ha)
Bruttobauland: ca. 107.340 m² (10,73 ha)
Nettobauland: ca. 57.660 m² (5,66 ha)
Hochwasserschutz: ca. 3.700 m²
Öffentliche Verkehrsflächen: ca.15.850 m²
Öffentliche Grün-/ Platzfläche: ca. 8.220 m²
Gewerbefläche: ca. 31.300 m²
Wohnfläche: ca. 44.350 m²

Planungszeitraum: 2015 - 2017
Bebauungsplanverfahren: 2017 - 2019
Bauzeit Erschließung: 2019 - 2021

Bauleitplanung
Erschließung
Natur- und Artenschutz
Städtebau
Projektkonzeption
Wassermanagement
Umwelt- und Schadstoffgutachten

Beschreibung


Im Jahr 2015 erwirbt die Karl-Gruppe das Glashüttenareal in Achern vom amerikanischen Konzern O.I. Glasspack und übernimmt die Neuerschließung des ehemaligen Werksgeländes als Wohn- und Mischgebiet. Das rund 11 ha große Gelände liegt inmitten von Achern, nahe dem Stadtkern.

Dabei wurden zunächst die vorhandenen baulichen Anlagen rückgebaut, eine Altlastensanierung durchgeführt und anschließend wurde das Gelände mit Verkehrsflächen sowie Ver- und Entsorgungsanlagen neu erschlossen. Zudem ist der Bebauungsplan "Neues Wohnen an der Acher" für das Gelände in Kraft getreten.


Messpunkte und Bohrprofile


Auf dem Gelände der ehemaligen Glasfabrik soll ein gemischtes Quartier mit hohem Wohnwert und großer Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum entstehen. Zur Steuerung der Entwicklung in dem Gebiet und als Grundlage für die Umsetzung war die Schaffung von Baurecht notwendig. Daher wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Als Grundlage für den Bebauungsplan wurde zudem ein städtebauliches Konzept mit Nutzungsverteilung erarbeitet.


Achern, ehemalige Glashütte

Verkehrserschließung
Das Gebiet schließt im Norden an die B 3 sowie an den Knotenpunkt Jahnstraße/Bahnhof und im Südwesten und -osten an die Fautenbacher Straße an. Die bestehenden Knotenpunktanschlüsse werden weiterhin genutzt, der Knotenpunkt Fautenbacher Straße wurde neu angelegt. Die Böhringer Straße wurde mit einer Straßenbreite von 7,00 m mit einseitigen Längsparkplätzen geplant, die mit Baumbeeten als Straßenbegleitgrün unterbrochen wurden. Die Böhringer Straße wurde mit einem neuen Knotenpunkt an die Fautenbacher Straße angeschlossen. Der zweite Knotenpunkt an der Fautenbacher Straße wurde im Bereich der Glashüttenstraße vorgesehen. Die geplanten zwei Wohnstraßen Gemengeweg und Glashüttenstraße dienen der inneren Quartierserschließung. Sie wurden von der Böhringer Straße im Norden bis zur Glasmacher Straße im Süden geführt. Entlang der Acher wurde ein Geh- und Radweg als Netzverbindung zur Fautenbacher Straße und dem bestehenden Geh- und Radweg entlang der B 3 geplant. Im Gebiet wurden zwei barrierefreie Bushaltestellen geplant, die an das ÖPNV-Netz angeschlossen werden.

Entwässerung
Das Planungsgebiet wurde im Trennsystem entwässert, auch die Entwässerung der Verkehrsanlagen erfolgte über die geplante Regenwasserkanalisation. Das Schmutzwasser wurde getrennt über Schmutzwasserkanäle mit Anschluss an den Mischwassersammler im Bereich der Acher abgeleitet. So sollten die bestehenden Auslässe in die Acher mit einer maximalen Ableitmenge von 626 l/s sowie der Regenwassersammler Nord für die Regenwasserableitung weiterhin genutzt werden. Eine Regenwasserrückhaltung war nicht erforderlich. Für den Hochwasserschutz der angrenzenden Acher an das Gebiet wurden zwei Retentionsmulden geschaffen.


Die Planung der Freianlagen beinhaltete den begrünten Lärmschutzwall mit Ausgleichsflächen für den Artenschutz, den öffentlichen Acherpark mit Spielflächen an der Acher, den Glasplatz sowie die privaten begrünten Innenhöfe. Zudem ergänzen die Straßenbäume die Grünflächen im Gebiet.